Vorweg gesagt: Ich backe nicht, weil es schnell gehen muss. Ich brauche auch keine Rezepte für Chaos-Queens und mit wenigen Zutaten. Und „zu lange Schuhe geshoppt“, so dass ein „fixer Kuchen-Notfallplan“ her müsste, passiert mir auch nicht – sowohl für das eine wie für das andere nehme ich mir immer ausreichend Zeit.
Ausgesucht habe ich das Rezept für den Blitz-Butterkuchen nur, weil da acht Eier reinkommen. Aufgrund meiner bekanntermaßen nicht so optimalen Vorratshaltung lagerten bei mir nämlich inzwischen bereits 19 Stück. Aber da geht es doch schon los: Was ist das denn für ein Notfall-Rezept? Wer auf die Schnelle Kuchen backen will, weil er, wie die „Lecker-Bakery“-Redaktion in dieser Strecke schreibt, „noch Zeit fürs Nägellackieren“ braucht, keinen Bock auf Rühren hat und aufs Abwaschen schon gar nicht, der hat doch bitteschön weder acht Eier daheim noch mindestens zwei Päckchen Butter oder Mandelstifte. Ach was, der hat doch überhaupt keine Lust auf Backen.
Ich dagegen habe immer Lust auf Backen und ich habe acht Eier und auch ein Glas Rhabarber-Schwarze-Johannisbeermarmelade. (Von den verschiedenen offenen Nuss- und Mandeltütchen muss ich ja nicht sprechen.) Und also habe ich mich für den Blitzkuchen entschieden und natürlich überprüft, wie es mit der Zeitangabe aussieht. In 15 Minuten fertig für Backofen hieß es.
Ergebnis: Natürlich ist das ebenso Quatsch. Ja, wenn einem jemand vorher vielleicht alle Zutaten abwiegt und hinstellt, so dass man sie nur noch zusammenschütten muss. Aber so jemanden habe ich meiner Küche noch nie angetroffen.
Und auch sonst läuft backen bei mir halt nicht so, wie im Instagram-Video oder bei Jamie Oliver. Ich zum Beispiel brauche immer schon ziemlich lang, bis alle Pfannen und Bleche aus dem Herd geräumt sind, um denselben überhaupt vorheizen zu können.
Beim Aufschlagen von Butter und Zucker in der Küchenmaschine muss ich regelmäßig unterbrechen, um alles vom Schüsselrand zu schaben, was da so klebt. (Kann da vielleicht auch mal jemand kommen und das richtig einstellen?) Acht Eier schlage ich auch nicht einfach so mit links auf, geschweige denn kriege ich sie kleckerfrei durch das viel zu kleine Loch im Schüsseldeckel. Während ich vorne Eiweiß wegwische, haut es dann hinten Mehl aus der Rührschüssel. Allein die Putzvorgänge zwischendurch kosten Minute um Minute.
Auch hole ich nicht einfach mal schnell ein weiteres Gefäß von irgendwo unter der Theke hervor. Ich muss mich dafür bücken, einen ganzen Stapel Schüsseln herausnehmen, die passende auswählen und den Rest wieder so verstauen, dass nicht irgendwas hinunterfällt.
Nicht, dass ich mich darüber beschweren will. Das ist allein mein Problem und nicht das von Backzeitschriften. Die halbe Stunde, die es bei mir am Ende gedauert hat, bis das Blech im Ofen war, finde ich sogar noch nicht mal viel. (Weil ich es gern mache…?) Die zwanzig Minuten Backzeit sind sowieso nicht der Rede wert, zumal das Ergebnis top ist.
Aber was mich aufregt, sind diese dämlichen Versprechungen: Einfach, schnell, ritsch ratsch, alles für die ganz Flotten. Warum muss denn immer alles auf Tempo sein? Wer Spaß am Backen hat, der wird auch Zeit dazu finden. Wer nicht – der soll es halt lassen.
Mhhhh… das sieht ja köstlich aus! 🙂 wirklich köstlich!
Ich würde mich super doll freuen, wenn du bei mir vorbei schauen würdest! 🙂
Liebe Grüße Carla! 🙂
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Und das mache ich auch! 😉
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Ja, das mit den Zeitangaben kenne ich :D! Wenn da 30 Minuten steht kann ich mich schonmal auf 2 Stunden einstellen. Aber backen ist für mich eben auch entspannen, das muss, wie du schon sagst, nicht schnell gehen :). Wo bleibt sonst der Spaß?
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Genau so sehe ich das auch! 🙂
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😀 ich schmeiß mich weg 😀
Hast du etwa keinen kleinen Kobold oder Meinzelmann in der Lücke zwischen Kühlschrank und Wand verstaut? Die sind toll! Wiegen, räumen, putzen! Der absolute Hammer! Nur leider auch phantastisch. 😉
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Lakieren die einem auch noch die Nägel? 😉
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