Ja, das ist ein Käsekuchen. Nein, der sieht nicht so aus, wie wir Käsekuchen kennen. Aber das wollen wir ihm nicht zum Vorwurf machen. Man soll ja auch immer mal erst hinter die Fassade schauen, bevor man urteilt.
Das Urteil zu diesem – weiteren – Ottolenghi-Rezept aus „Sweet“ fällt aus meiner Sicht bombig aus. Persönlich hätte ich ihn jetzt zwar auch nicht in die Rubrik „Cheesecakes“ eingeordnet, nur weil er Ricotta im Teig hat – aber ich hab ja auch kein Backbuch geschrieben.
Was mich aber mehr beschäftigt hat, als die Frage, ob Ricotta einen Kuchen zum Käsekuchen macht, war die Sache mit den blanchierten Haselnüssen in der Liste der Zutaten. Blanchierte Haselnüsse – Ottolenghi hat sie bestimmt säckeweise in seinem Magazin.
Ich dagegen habe nur diese 100- oder 200-Gramm-Beutelchen, Haselnüsse mit Haut.
Dabei hatte ich ja, schlau, wie ich immer so bin, gedacht, ich mach‘ es mir dieses Mal einfach: Die übliche Nüsserösterei im Ofen, die so viele Sweet-Rezepte einleitet, wollte ich mir sparen. Habe einfach ein paar weitere Beutelchen fertig gehackter Nüsse gekauft und die kurz in der Pfanne geschwenkt.
Für die Deko sollten es dann aber doch feine Kerne ohne Häutchen sein.
Also: Wie blanchieren wir Haselnüsse mit Haut?
Klar, im Ofen…
(Ganz nebenbei: Es ist ja auch immer wieder faszinierend, wie lange Obst unangetastet in einer Schale bleibt, solange es mit seiner Schale in dieser Schale liegt. Sobald es aber von mir aus der Schale genommen wird, um von jeglicher Schale befreit zu werden, höre ich ein leises „Mmh! Darf ich…?“ hinter mir und schon greift eine Hand nach schalenlosem Obst. Das – so eine neue Erkenntnis – ist mit gehäuteten Haselnüssen nicht anders.)
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