Mit neuen Kochbüchern ist es bei mir, wie mit neuen Backformen: Ich brauch‘ keine.
Ich will sie aber!
Den wiederkehrenden Kampf zwischen Vernunft und Wunsch gewinnt üblicherweise der Wunsch.
Und was mache ich, wenn ich das begehrte Kochbuch dann kaufe? Ich blättere als erstes zum Kapitel „Desserts“ und backe den Kuchen.
So gerade geschehen mit „Simple“ von Ottolenghi. Unter dem Titel hatte ich mir ehrlich gesagt an manchen Stellen noch ein wenig mehr Einfachheit vorgestellt: Oder sagen wir Geschwindigkeit. Aber bei Ottolenghi heißt einfach offenbar nicht zwingend schnell. Definitionssache.
Das Kuchenrezept aber, das mir aufgrund meiner Süßspeisen-Fixierung als erstes unter die Augen kam, ist wirklich simpel: einfach und schnell.
Und alles im Haus: Äpfel, Mehl, Butter, Eier, Zucker, das Übliche halt. Die zwei kleinen Besonderheiten sind Lebkuchengewürz und saure Sahne. Letztere hatte ich zwar nicht da, habe sie aber problemlos mit einer Mischung aus restlichem Ricotta und Magerquark ersetzt.
Und wo ich gerade drüber nachdenke: Mit Apfelkuchen ist es bei mir auch, wie mit neuen Backformen: Ich brauch‘ keinen. Ich will ihn aber! Vor allem, wenn er so schmeckt!